Der Gespensterbaum

 

Der Gespensterbaum


Die Buben: Beni - Gerold - Luis

Irgendwann, in einem kleinen Ort, gar nicht weit von hier, lebten drei Buben - so richtige Lausbuben, wie sie es im Alter zwischen acht und elf Jahren sind.

Manchmal langweilen sie sich, und dann muss irgendetwas passieren. Das heißt, irgend jemand wird geärgert! So wars auch heute.


"Die 3 führen etwas im Schilde", sagte einer der älteren Herrschaften, die auf der Bank gleich hinter dem Rathaus saßen. "Ja," murmelte der zweite und sog genüßlich an seiner Pfeife, "wir waren auch nicht ganz ohne ...!"
"Stimmt", pflichtete der erste bei und schaute etwas nachdenklich drein. Dann schwiegen beide. --

Die 3 Buben hatten mittlerweile einen Plan gefaßt.



Etwas außerhalb vom Ort, an einem beliebten Spazierweg, wo vor allem sonntags die Familien mit Hund und Kinderwagen entlanggingen, stand ein uralter Baumstumpf. Er war hohl. Das war immer wieder ein beliebter Treffpunkt für die Buben.

Es war Herbst, und abends wurde es schon zeitig dunkel. „Einfach super für eine Gespenster-Gaudi“, meinte Beni. „Ja, gute Idee,“ fand auch Gerold. Und Luis begann gleich mit dem Wichtigsten: „Wir brauchen weiße Bettlaken.“ „Genau, wir gehen gleich auf die Suche, daheim auf dem Speicher,“ pflichteten die Anderen ihm bei. Treffpunkt sollte 2 Stunden später beim hohlen Baumstumpf sein.

Auf die Minute trafen die Buben ein. Jeder hatte ein etwas unordentliches Paket unter dem Arm. Vorsichtig sahen sie sich um. Es war ihnen nicht ganz wohl zumute. Beni ergriff die Initiative und winkte den Anderen, ihm zu folgen. Sie kletterten, einer nach dem anderen, in den Baumstumpf. Es war eng und nicht so einfach, sich in die Laken einzuwickeln. Aber schließlich war die Vermummung geglückt.

Luis war schon ganz aufgeregt. „Da kommt jemand,“ zischte er. Es war deutlich zu hören: eine Frau sprach, und ein Kind antwortete weinerlich. Jetzt war der Moment gekommen: Alle drei Buben erhoben sich mit Geheul: „Huuh, huuh..“, und die weißen Tücher flatterten! Die Frau kreischte, das Kind schrie auf, und beide drehten sich um und liefen, so schnell sie konnten, zurück zum Dorf. Die drei Freunde hielten sich vor Lachen den Bauch und kamen aus dem Baum herausgekrochen. Das hatte super geklappt!


Zu Hause: Die Eltern kamen gar nicht dazu, zu fragen, wo sie herkamen, so schnell verschwanden die Drei auf ihre Zimmer.

Am nächsten Tag ging das „schaurige Ereignis“ natürlich durch den ganzen Ort. Auch die Eltern der Buben rätselten , wer diesen „Unfug“ angestellt hatte.

Aber die beiden „Alten“, die die Buben beobachtet hatten, sagten nichts. Das heißt, sie versuchten, die aufgeregten Gemüter zu beruhigen mit der Bemerkung „dummer Jungenstreich“! Da die Gespenster nicht mehr auftauchten, kehrte wieder Ruhe ein.

Und Beni, Luis und Gerold? - Die dachten sich natürlich etwas Neues aus. Irgendwann werde ich davon hören. ---